Die peinliche Befragung
- Folter-
Das Prinzip der Folter (Tortur, peinliche Befragung) ist so alt wie die Menschheit. Im Mittelalter galt die Folter als Instrument des Gottesurteils.
Während der Inquisition galt die "Peinliche Befragung" als letztes Mittel, um ein Geständnis zu entlocken. Unter großen Qualen wurden die Beschuldigten gefoltert und zur Aufgabe gezwungen.
Ab dem 15. Jahrhundert wurde die Folter zum funktionalen Bestandteil in den Hexenprozessen. Wurde jemand der Hexerei beschuldigt, so wurden die Vorwürfe durch Richter geprüft. Ergab die Prüfung den dringenden Verdacht der Hexerei, so wurde die Person sofort verhaftet und verhört. Erfolgte in diesem Verhör kein Geständnis, so wurde die Person gefoltert.
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Wenn der Angeklagte seine Verbrechen nicht gestanden hatte, war die Quälerei nach dem Verhör an der Reihe. Nach dem Gesetzbuch von Karl V., konnten sie den Verdächtigen auf den verschiedenen Quälereiarten sehr hart ausfragen. Durch Folter konnte man den Delinquenten dazu bringen, die "Hexerei" zu gestehen, die sie gar nicht begangenen haben, oder ein Geheimnis zu verraten.
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Als Vorstufe der peinlichen Befragung gilt die Territion (Schreckung), in welcher dem Angeklagten die Folterinstrumente vorgeführt und erläutert werden.
Die Folterungen sind im Allgemeinen in fünf Grade abgestuft, die von den Inquisitoren variiert werden konnten. Die fünf Stufen der Folter waren: Erstens die Verbalterrition: Das Vorzeigen der Folterwerkzeuge, zweitens bis fünftens: Die Realterrition. Sie begannen mit der Anlegung der Folterwerkzeuge und dann der dritte Grad der Tourtour. Die angewendeten Werkzeuge waren: Daumenschrauben; Spanische Stiefel, spanischer Bock, trockener Zug, Spannen, Stecken, Nagelprobe, gespickter Hase, Brennen usw. Überlebte eine Angeklagte tatsächlich alle fünf Stufen, ohne zu gestehen, war sie frei.
Stufe 1:
Die gewöhnliche Pressung von Daumen, die Auspeitschung, knappe fesseln der Arme auf dem Rücken.
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Daumenschrauben
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Beinschraubenfolter mit Spanischen Stiefeln.
Aus den Folterrezepten von Kaiserin Maria Theresia
Constitutio Criminalis Theresiana,
Wien 1769
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Stufe 2:
Die Bindung über die zerschnittene Haut und die Befestigung der Beine mit dem spanischen Stiefel (eine besondere Fußbekleidung mit inneren Spitzen).
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Stufe 3:
Dehnung - alle Arten. Sie fesselten den Angeklagten die Arme auf den Rücken und banden sie dann an einem Strick. Warfen ihn über einen Balken, der an einem Luster befestigt war und zogen den Verdächtigen daran hoch, was sehr schmerzhaft war. Manchmal haben sie den Verdächtigen auch Gewichten auf die Beine aufgehängt. bei dieser Stufe benutzten sie auch den Hexenstuhl.
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Hängefolter
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Der Hexenstuhl |
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Der Hexenstuhl war für langwierige Folter gedacht. In Steiermark , wo die besondere Form erfunden wurde, wurde er sehr häufig benutzt. Er sah ähnlich wie eine Bank aus, war 2,5 m lang und in einem Teil scharf gehackt. Die Bank ist auf einer Seite höher, so dass das Gesäß hängt. Die Sitzfläche besteht aus mehreren nach oben gedrehten Brettern, mit sehr scharfen Rändern. Der Angeklagte, der nur ein grobes Hemd an hatte, saß auf den unteren Teil des Stuhles, mit den Beinen nach oben, zum höheren Teil der Bank. Die Beine sind auf der Bank festgebunden und der Körper mit 3 Gürteln.
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Die Beine der Angeklagten waren auf den Rücken gebunden. Die Fuße werden sehr stark an den Stuhl festgebunden, so das sich der Gürtel bis zum Knochen einschnitt. Weil die Beine hoch lagen, lief das Blut zum Herzen und so waren die Schmerzen noch stärker. Es gab ihn auch anders. In Deutschland hatten sie einen eisernen Stuhl mit scharfen Spitzen auf der Sitzfläche. Das ist der so genannte HAKERSSTUHL.
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Eine verbreitete Foltermethode "Strappado"
Als Strappado oder Pendel wird eine leicht anzuwendende, vor allem im Mittelalter weit verbreitete Foltermethode bezeichnet. Die Handgelenke des Opfers wurden hinter dem Rücken gefesselt und dann mit einem Seil, das über einen Balken, eine Rolle oder einen Haken an der Decke lief, nach oben gezogen, bis das Opfer an seinen Armen hing. Diese Foltermethode ist sehr schmerzhaft und führt meist zur Luxation (Verrenkung) des Schultergelenks.
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