Er entstammte einer vornehmen kastilischen Familie, die in den spanischen Niederlanden im Dienste des Königs stand. Nach Philosophiestudien in Paris absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften, zunächst in Douai, später in Löwen, wo er 1570 den Grad eines Baccalaureus für Zivilrecht erwarb.In Paris erwarb er den Grad eines Magisters der Philosophie, bevor er sich in Löwen dem Studium der Rechtswissenschaften widmete. Dieses setzte er in Salamanca fort und promovierte schließlich 1574 in Jura.
Dem Eintritt in den Jesuitenorden 1580 folgte nach einem zweijährigen Noviziat eine weitere dreijährige Unterrichtung in Philosophie, bevor Delrio einen Lehrauftrag für Theologie an der Universität in Douai erhielt. Nach Lüttich und Löwen führte ihn sein Weg u.a. nach Graz, wo er von 1601-1603 am dortigen Jesuitenkolleg Vorlesungen hielt, und Salamanca, wo er Theologie lehrte und zahlreiche Schriften verfaßte. 1608 starb Delrio in Löwen
Das Hexentrakt
Bedeutsam im Rahmen der Hexenforschung ist Delrios Werk Disquisitionum magicarum libri sex, das zum ersten Mal 1599/1600 gedruckt wurde und 24 Auflagen bis zum Jahre 1755 erlebte.
Delrio erhoffte sich von seinem Werk, das es als eine Art Handbuch für Richter dienen. Deshalb geht er bei der Darstellung nach folgendem Schema vor:
Für ihn sind der Glaube an Besessenheit die Notwendigkeit von Teufelsaustreibungen und verschiedene Arten von Schadenszauberei, wichtige Bestandteile der christlichen Lehre.
Dabei betont er, dass er sich überhaupt keinerlei Arten von Zauberei ohne Ketzerei vorstellen kann. Somit stellt auch die Weiße Magie für Delrio ein verfolgungsrelevantes Verbrechen dar.
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